Holunderblüten (Sambucus nigra) und Holunderbeeren haben eine schweißtreibende Wirkung, sie helfen bei Schnupfen und Fieber.
Über den Holunder
kann man sich mindestens zweimal im Jahr erfreuen: Einmal im Frühjahr,
wenn er wunderbar erblüht und duftet, und einmal im Herbst, wenn er die
glänzend schwarzen Beeren trägt. Aber auch zwischendurch ist er
natürlich wunderschön!
Heilwirkung des Holunders
Man erntet im Frühjahr die duftenden Blüten und im späten Sommer die schwarzen Beeren. Beides kann gegen Erkältungen verwendet werden, sowohl vorbeugend als auch dann, wenn man schon erkältet ist.
Neuere Untersuchungen zeigen, dass der Holunder auch gegen Allergien
helfen kann. Die Blüten haben eine entzündungshemmende Wirkung und sie
lösen den Schleim, was bei
Husten oder auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung helfen kann, um das Sekret aus dem Kopf herauszubekommen.
Aufgrund seiner stoffwechselanregenden und harntreibenden Eigenschaften lindert ein Holunderblütentee Rheuma - und Gichtbeschwerden, zudem kann er äußerlich gegen Hauterkrankungen helfen. Die Anwendung des Holunders ist aber weit vielfältiger. So gut wie
alle Pflanzenteile kann man in der Naturheilkunde verwenden - Wurzel,
Blätter, Beeren und Blüten.
Ein
Aufguss
von Blüten wirkt schweißtreibend und kann bei fiebrigen Erkrankungen
gegeben werden. Ein solcher Aufguss treibt den Schweiß und senkt
Fieber. Die enthaltenen
Gerbstoffe
leiten Giftstoffe aus dem Körper aus, die schleimlösende Wirkung
erleichtert das Abhusten bei Husten oder Bronchialkatarrhen. Gegen
Husten wirken die enthaltenen ätherischen Öle. Sie fördern die
Schleimbildung und erleichtern das Abhusten. Am besten nimmt man dazu
bis zu fünfmal am Tag eine Tasse Holundertee zu sich.
Ein Sirup gegen Halsschmerzen
Ein Sirup aus Holunder und
Honig hilft bei Halsschmerzen. Mischen Sie dazu im Verhältnis 2:3 Holundersaft mit Honig. Das im Holunder enthaltene Anthocyan (ein Farbstoff, der den Saft
dunkel färbt), schützt das Herz und kann den Blutdruck senken (bis zu 10
mmHg). Trinken Sie dazu für 2 Wochen je ein Glas Holundersaft am Tag.
Die im Holunder enthaltenen Spurenelemente (besonders das Zink) und
Vitamine (besonders Vitamin C) aktivieren das Immunsystem gegen
Erkältungen.
Einen Holunderblütentee trinkt man gleich, wenn man merkt, dass man
sich erkältet hat, da er auf das Wärmekontrollzentrum unseres Körpers
einwirkt. Dadurch steigt die Körpertemperatur an, dadurch steigt der
Stoffwechsel und das Immunsystem des Körpers an und die Krankheitsdauer
verkürzt sich. Laut einer Studie verkürzt Holunder die Dauer einer Erkältung
von durchschnittlich 6 Tagen auf nur 2 Tage.
Viel Vitamin C
Aus den Beeren wird Saft, Gelee und vieles andere hergestellt. Dieser
Saft enthält viel Vitamin C, das ebenfalls bei Erkältungen hilft. Ein
solcher Saft wirkt sich aber auch günstig bei Nieren- und Blasenleiden
aus. Holunderblätter kann man bei Frostbeulen oder auch bei
Verbrennungen einsetzen, man legt sie auf die betroffenen Stellen auf.
Ein
Tee
aus den Blättern reinigt das Blut, man kann ihn aber auch zum Färben
von Haaren oder von Stoffen verwenden. So färbte man früher
Leichentücher mit den Farbstoffen des Holunders.
Ein Tee ist aber auch ein hervorragendes Getränk für Kinder, die Milch nicht verdauen können.
Zur Entgiftung
Die Holunderblüten, die Rinde und die Blätter haben schweißtreibende und harntreibende Eigenschaften. Eine Holundertinktur hat eine leicht abführende Wirkung. Durch all
diese Eigenschaften werden aus dem Körper Giftstoffe ausgeleitet.
Traditionell gilt die Heilpflanze als Gesamtstärkungsmittel für die
Nieren, deren Funktion ja die "Müllabfuhr" aus dem Körper ist.
Bei Angst und Depressionen
Ein Holunderblütentee hat eine lange Tradition gegen
Angst oder
Depressionen.
Um einen erholsamen Schlaf zu finden, trinken Sie eine Tasse heißen
Holunderblütentees oder geben Sie ein Stoffsäckchen mit Holunderblüten
in ein wärmendes Bad. Beides ist besonders hilfreich für die Kinder in
den frühen, unruhigen Phasen einer Erkältung. Holunder wirkt antioxidativ, das heißt, er kann Krebs vorbeugen und
auch den Alterungsprozess verhindern. Holunder hilft aber auch, den
Cholesterinspiegel zu senken, er bessert das Sehvermögen, das
Immunsystem, die Gesundheit des Herzens, er hilft bei Husten,
bakteriellen und viralen Infektionen und einer
Mandelentzündung.
Holundersaft wurde 1995 in Panama verwendet, um eine Grippeepidemie zu bekämpfen.
Das israelische Hadassah Onkologie Labor hat festgestellt, dass
Holunder durch die immunsystemstimulierende Wirkung bei der Behandlung
von Krebs- und AIDS-Patienten helfen kann.
Geschichtliches und Sagen um den Holunder
Der Holunder war vermutlich schon den Steinzeitmenschen bekannt.
Bereits in der Jungsteinzeit waren die Beeren wohl schon ein
Nahrungsmittel für die damaligen Menschen. Man pflanzte den Holunder früher auch in jedem Bauerngarten, um gute Hausgeister anzuziehen.
Der Holunder galt schon seit jeher als heilige Pflanze, als ein
mächtiger Pflanzengeist und auch als ein Zauberbaum. Er war schon immer
als Lebensbaum,
auch als ein Baum der Ahnen, und als ein Tor in die Anderswelt
angesehen. Zudem sollte darin der Hausgeist wohnen, der Haus und Hof
beschützt.
Aufgrund seiner großen Heilkräfte ging man früher mit Ehrfurcht an
ihm vorbei, mit Respekt - "Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen".
Der Holunder galt eine Zeit lang als eine Art Allheilmittel, man
verwendete nahezu alle Pflanzenteile von ihm. Heutzutage nimmt man nur
noch die Blüten und die schwarzen Beeren zu Heilzwecken heran.
Früher pflanzte man den Holunder zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag um sein Haus.
Holunderholz wurde in England früher dazu verwendet, Flöten und auch Bögen daraus herzustellen.
Der Holunder galt als der heiligste Baum der Roma, sie würden niemals Holunderholz für ein Lagerfeuer nehmen.
Ein altes Rezept gegen
Ischias war eine Mischung aus Fenchelwurzeln und Holunderblüten, aus der man einen Heilwein mit Weißwein herstellte.
Bis zum heutigen Tag findet man auf den Friedhöfen in Amerika immer
wieder Holunderbäume, da sie zu Abwehr böser Geister angepflanzt wurden.
Das Kreuz Christi soll einer Sage nach aus Holunderholz gewesen sein.
In einem alten Glauben sagt man, dass ein Toter seine Ruhe gefunden
hat, wenn ein auf sein Grab gepflanzter Holunderstrauch zu wachsen
beginnt.
In manchen Gegenden war es früher Brauch, dass die jungen Männer den
von ihnen angebeteten Mädchen Holunderzweige ans Fenster steckten, um
dadurch ihre Liebe zu offenbaren.
Culpepper sagte, dass "die Haare des Kopfes, mit den in Wein gekochten Beeren, schwarz werden".
Die Heilige Jungfrau Maria
soll an Holunderzweigen die Windeln Jesu getrocknet haben... und sie
soll sich bei einem Gewitter unter einen Holunder geflüchtet haben,
weshalb seit an Blitze nie in einen Holunderbaum einschlagen...
Im alten England trugen Bestatter immer etwas Holunderholz bei sich, um sich vor bösen Dämonen und Geistern zu schützen.
Die alten Germanen glaubten, die Göttin Holda (man kennt sie auch
unter dem Namen Frau Holle aus dem gleichnamigen Märchen) wohne im Geäst
des Holunders. Deshalb wurden auch Opfergaben neben ihm angelegt.
Im Mittelalter glaubte man, dass, wenn man die Zweige des Holunders
abschnitt, die Geister, die darin wohnten, einen heimsuchen und böse
bestrafen würden.
Im alten Rom färbten sich die feinen Damen ihre Haare mit Holundersaft. Und auch dort galt der Holunder schon als Heilmittel. Gegen die Beschwerden der Frauen
, Wasseransammlungen im Körper und Verstopfung.