Sonntag, 8. Juni 2014

Holunder Heilpflanze mit viel Vitamin C


Holunderblüten (Sambucus nigra) und Holunderbeeren haben eine schweißtreibende Wirkung, sie helfen bei Schnupfen und Fieber.

Über den Holunder kann man sich mindestens zweimal im Jahr erfreuen: Einmal im Frühjahr, wenn er wunderbar erblüht und duftet, und einmal im Herbst, wenn er die glänzend schwarzen Beeren trägt. Aber auch zwischendurch ist er natürlich wunderschön!

Heilwirkung des Holunders

Man erntet im Frühjahr die duftenden Blüten und im späten Sommer die schwarzen Beeren. Beides kann gegen Erkältungen verwendet werden, sowohl vorbeugend als auch dann, wenn man schon erkältet ist.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass der Holunder auch gegen Allergien helfen kann. Die Blüten haben eine entzündungshemmende Wirkung und sie lösen den Schleim, was bei


Husten oder auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung helfen kann, um das Sekret aus dem Kopf herauszubekommen.

Aufgrund seiner stoffwechselanregenden und harntreibenden Eigenschaften lindert ein Holunderblütentee Rheuma - und Gichtbeschwerden, zudem kann er äußerlich gegen Hauterkrankungen helfen. Die Anwendung des Holunders ist aber weit vielfältiger. So gut wie alle Pflanzenteile kann man in der Naturheilkunde verwenden - Wurzel, Blätter, Beeren und Blüten.

Ein Aufguss von Blüten wirkt schweißtreibend und kann bei fiebrigen Erkrankungen gegeben werden. Ein solcher Aufguss treibt den Schweiß und senkt Fieber. Die enthaltenen Gerbstoffe leiten Giftstoffe aus dem Körper aus, die schleimlösende Wirkung erleichtert das Abhusten bei Husten oder Bronchialkatarrhen. Gegen Husten wirken die enthaltenen ätherischen Öle. Sie fördern die Schleimbildung und erleichtern das Abhusten. Am besten nimmt man dazu bis zu fünfmal am Tag eine Tasse Holundertee zu sich.

Ein Sirup gegen Halsschmerzen

Ein Sirup aus Holunder und Honig hilft bei Halsschmerzen. Mischen Sie dazu im Verhältnis 2:3 Holundersaft mit Honig. Das im Holunder enthaltene Anthocyan (ein Farbstoff, der den Saft dunkel färbt), schützt das Herz und kann den Blutdruck senken (bis zu 10 mmHg). Trinken Sie dazu für 2 Wochen je ein Glas Holundersaft am Tag.

Die im Holunder enthaltenen Spurenelemente (besonders das Zink) und Vitamine (besonders Vitamin C) aktivieren das Immunsystem gegen Erkältungen.

Einen Holunderblütentee trinkt man gleich, wenn man merkt, dass man sich erkältet hat, da er auf das Wärmekontrollzentrum unseres Körpers einwirkt. Dadurch steigt die Körpertemperatur an, dadurch steigt der Stoffwechsel und das Immunsystem des Körpers an und die Krankheitsdauer verkürzt sich. Laut einer Studie verkürzt Holunder die Dauer einer Erkältung von durchschnittlich 6 Tagen auf nur 2 Tage.

Viel Vitamin C

Aus den Beeren wird Saft, Gelee und vieles andere hergestellt. Dieser Saft enthält viel Vitamin C, das ebenfalls bei Erkältungen hilft. Ein solcher Saft wirkt sich aber auch günstig bei Nieren- und Blasenleiden aus. Holunderblätter kann man bei Frostbeulen oder auch bei Verbrennungen einsetzen, man legt sie auf die betroffenen Stellen auf.

Ein Tee aus den Blättern reinigt das Blut, man kann ihn aber auch zum Färben von Haaren oder von Stoffen verwenden. So färbte man früher Leichentücher mit den Farbstoffen des Holunders.
Ein Tee ist aber auch ein hervorragendes Getränk für Kinder, die Milch nicht verdauen können.

Zur Entgiftung

Die Holunderblüten, die Rinde und die Blätter haben schweißtreibende und harntreibende Eigenschaften. Eine Holundertinktur hat eine leicht abführende Wirkung. Durch all diese Eigenschaften werden aus dem Körper Giftstoffe ausgeleitet. Traditionell gilt die Heilpflanze als Gesamtstärkungsmittel für die Nieren, deren Funktion ja die "Müllabfuhr" aus dem Körper ist.

Bei Angst und Depressionen

Ein Holunderblütentee hat eine lange Tradition gegen Angst oder Depressionen. Um einen erholsamen Schlaf zu finden, trinken Sie eine Tasse heißen Holunderblütentees oder geben Sie ein Stoffsäckchen mit Holunderblüten in ein wärmendes Bad. Beides ist besonders hilfreich für die Kinder in den frühen, unruhigen Phasen einer Erkältung. Holunder wirkt antioxidativ, das heißt, er kann Krebs vorbeugen und auch den Alterungsprozess verhindern. Holunder hilft aber auch, den Cholesterinspiegel zu senken, er bessert das Sehvermögen, das Immunsystem, die Gesundheit des Herzens, er hilft bei Husten, bakteriellen und viralen Infektionen und einer Mandelentzündung.

Holundersaft wurde 1995 in Panama verwendet, um eine Grippeepidemie zu bekämpfen.

Das israelische Hadassah Onkologie Labor hat festgestellt, dass Holunder durch die immunsystemstimulierende Wirkung bei der Behandlung von Krebs- und AIDS-Patienten helfen kann.

Geschichtliches und Sagen um den Holunder

Der Holunder war vermutlich schon den Steinzeitmenschen bekannt. Bereits in der Jungsteinzeit waren die Beeren wohl schon ein Nahrungsmittel für die damaligen Menschen. Man pflanzte den Holunder früher auch in jedem Bauerngarten, um gute Hausgeister anzuziehen.

Der Holunder galt schon seit jeher als heilige Pflanze, als ein mächtiger Pflanzengeist und auch als ein Zauberbaum. Er war schon immer als Lebensbaum, auch als ein Baum der Ahnen, und als ein Tor in die Anderswelt angesehen. Zudem sollte darin der Hausgeist wohnen, der Haus und Hof beschützt.

Aufgrund seiner großen Heilkräfte ging man früher mit Ehrfurcht an ihm vorbei, mit Respekt - "Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen".

Der Holunder galt eine Zeit lang als eine Art Allheilmittel, man verwendete nahezu alle Pflanzenteile von ihm. Heutzutage nimmt man nur noch die Blüten und die schwarzen Beeren zu Heilzwecken heran.

Früher pflanzte man den Holunder zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag um sein Haus.

Holunderholz wurde in England früher dazu verwendet, Flöten und auch Bögen daraus herzustellen.

Der Holunder galt als der heiligste Baum der Roma, sie würden niemals Holunderholz für ein Lagerfeuer nehmen.

Ein altes Rezept gegen Ischias war eine Mischung aus Fenchelwurzeln und Holunderblüten, aus der man einen Heilwein mit Weißwein herstellte.

Bis zum heutigen Tag findet man auf den Friedhöfen in Amerika immer wieder Holunderbäume, da sie zu Abwehr böser Geister angepflanzt wurden.

Das Kreuz Christi soll einer Sage nach aus Holunderholz gewesen sein.

In einem alten Glauben sagt man, dass ein Toter seine Ruhe gefunden hat, wenn ein auf sein Grab gepflanzter Holunderstrauch zu wachsen beginnt.

In manchen Gegenden war es früher Brauch, dass die jungen Männer den von ihnen angebeteten Mädchen Holunderzweige ans Fenster steckten, um dadurch ihre Liebe zu offenbaren.

Culpepper sagte, dass "die Haare des Kopfes, mit den in Wein gekochten Beeren, schwarz werden".

Die Heilige Jungfrau Maria soll an Holunderzweigen die Windeln Jesu getrocknet haben... und sie soll sich bei einem Gewitter unter einen Holunder geflüchtet haben, weshalb seit an Blitze nie in einen Holunderbaum einschlagen...

Im alten England trugen Bestatter immer etwas Holunderholz bei sich, um sich vor bösen Dämonen und Geistern zu schützen.

Die alten Germanen glaubten, die Göttin Holda (man kennt sie auch unter dem Namen Frau Holle aus dem gleichnamigen Märchen) wohne im Geäst des Holunders. Deshalb wurden auch Opfergaben neben ihm angelegt.

Im Mittelalter glaubte man, dass, wenn man die Zweige des Holunders abschnitt, die Geister, die darin wohnten, einen heimsuchen und böse bestrafen würden.

Im alten Rom färbten sich die feinen Damen ihre Haare mit Holundersaft. Und auch dort galt der Holunder schon als Heilmittel. Gegen die Beschwerden der Frauen, Wasseransammlungen im Körper und Verstopfung.

Inhaltsstoffe
Im Holunder sind Glykoside, Alkaloide (in den Blättern, Schleim, in der Rinde), ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponin, Vitamine (in den Beeren), Bitterstoffe. 
Anwendungsmöglichkeiten
Als Tee, Sirup, Hollerküchle, zum Gurgeln, als Likör, Kompott, Suppe, Saft, Wein, als Färbemittel

Eigenschaften

Entzündungshemmend, schweißtreibend, Antioxidationsmittel, harntreibend, immunstärkend und  abführend. Holunderbeeren helfen Schmerzen zu lindern und Fieber zu reduzieren. Der Holunder ist außerdem noch anregend, er stillt Blutungen, er treibt den Harn, er löst Krämpfe, er wirkt außerdem antifugal.
Das Hugo-Rezept
Ein eigener Hugo ist leicht zubereitet. Man benötigt dafür ein bauchiges Weinglas.

Zutaten für den Hugo
Sie brauchen
  1. 3 Minzblätter
  2. etwas Holunderblütensirup
  3. eine Limette
  4. 100 ml Prosecco
  5. 1/4 Liter Mineralwasser
Geben Sie die Minzblätter gemeinsam mit einer Scheibe Limette in das Glas. Geben Sie nach Ihrem belieben etwas Sirup dazu. Dann das Ganze mit Mineralwasser und Prosecco auffüllen.
Man kann einen "Kinder"-Hugo übrigens auch anstatt mit Prosecco mit Zitronenlimonade herstellen.

Geben Sie dann noch genügend Eiswürfel bei und fertig ist der Hugo. Prost!



Holunderblütensirup selber machen

Schneiden Sie die Holunderblüten ab und reinigen Sie sie gut, denn ansonsten können Insekten drin bleiben. Aber nicht "tauchwaschen", sondern nur ausschütteln und am besten eine halbe Stunde auf ein feuchtes Tuch legen, bis alle Insekten herausgekrochen sind.

Zutaten für den Sirup
Sie brauchen
  1. 20 Holunderblüten
  2. ca. 1 kg Zucker
  3. Zitronensaft 1er Zitrone oder Säure
  4. 1 Zitrone in Scheiben (lasse ich immer weg, trotz abgewaschener Zitrone, entstand Schimmel)
  5. 2-3 Liter Wasser
Kochen Sie das Wasser und den Zucker so lange, bis der Zucker komplett aufgelöst ist. Danach die Säure hinzugeben bzw. Zitronensaft und Zitronenscheiben, dann alles abkühlen lassen. Die Zitrone vorher mit heißem Wasser abwaschen, wegen der Bakterien sonst kann sich Schimmel bilden. Dann die Holunderblüten hinzugeben und 1-3  Tage stehen lassen. Man kann den abgeseihten Saft auch vorher noch mal kurz aufkochen zur Vorbeugung von Schimmel und Schlieren die sich evtl. in der Flasche bilden können. Dann absieben und in eine Flasche füllen.

Fertig ist der Sirup für den Hugo!

Meine Quelle: Holunder Kraeuterverzeichnis

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